Denkpause Bauprojekt Spital Wattwil – Entscheidungsprozesse sollten sichtbar und
nachvollziehbar sein
Eigentlich hätte es an jenem Samstag im Juni 2018 eine würdige festliche Eröffnungsfeier des
Regionalspitals Wattwil geben sollen. Zwei Tage vor der Eröffnung des Neubautraktes verkündete der
Spital Verwaltungsrat die mögliche Schliessung des Standortes Wattwil. Unverständnis, Ratlosigkeit
und blankes Entsetzen herrschten bei der Bevölkerung und bei den Angestellten.
Jeder Neubau ist eine Investition in die Zukunft – dass zuerst eine «Durststrecke» folgt und die
Abschreibungen entsprechend hoch sind, entspricht buchhalterischen Grundsätzen.
Wieso werden der Bevölkerung bei Spitalschliessungen praktisch nur ökonomische Überlegungen
präsentiert ohne die komplexen Zusammenhänge der Region aufzuzeigen?
Ich bitte die Regierung um die Beantwortung folgender Fragen:
- Wieso werden der Bevölkerung bei Spitalschliessungen praktisch nur ökonomische
Überlegungen präsentiert ohne die komplexen Zusammenhänge der Region aufzuzeigen? - Wie setzt sich das detaillierte Defizit der SRFT zusammen, wenn man die Amortisationen und
die einmaligen Neubaukosten herausfiltert? - In den jetzt gestoppten Bauetappen 3 und 4 sollten Tageskliniken realisiert werden. Diese
Investitionen sind der folgerichtige Weg für eine Region mit einer unterdurchschnittlichen
Hausarztdichte. Dieses inkonsequente Verhalten bedarf einer Erklärung. - Der neue Ausbildungsgang «Joint Medical Master» an der Universität St.Gallen erhielt eine
überwältigende Zustimmung beim Stimmbürger. Gehen mit der Schliessung diverser
Landspitäler zu viele wertvolle, bewährte Ausbildungsplätze verloren? - Die Situation der Hausärzte im Kanton St. Gallen ist in ländlichen Gebieten sehr angespannt.
Vergrössern zusätzliche Schliessungen von Landspitälern diese Problematik ins Uferlose?
(Einfache Anfrage von SP Kantonsrat Christoph Thurnherr an die Regierung des Kantons St.Gallen)